Einigung über Tarife der Speichermedienvergütung
Die österreichischen Verwertungsgesellschaften und die Bundesgremien des Elektro- und Einrichtungsfachhandels sowie des Maschinenhandels in der Wirtschafskammer Österreich (WKÖ) haben sich auf Tarife für die sog. Speichermedienvergütung geeinigt.
Damit wird nun erstmals in Österreich auf Speichermedien in Mobiltelefonen, Computerfestplatten und Speicherkarten sowie einigen weiteren Medien, auf denen private Kopien geschützter Werke gespeichert werden können, ein finanzieller Ausgleich für Kunstschaffende eingehoben.
Die VdFS und die anderen Verwertungsgesellschaften haben sich gemeinsam mit den heimischen Kunstschaffenden jahrelang für die Ausweitung der antiquierten Leerkassettenvergütung auf moderne Speichermedien eingesetzt.
Obwohl die Tarifverhandlungen aufgrund der gesetzlich angeordneten Deckelung mit einem jährlichen Gesamtbetrag nicht einfach waren, konnte ein aus Sicht der Kunstschaffenden erfreulicher Kompromiss erzielt werden.
Die neuen Tarife pro Stück lauten:
- Integrierte Speicher in PC, Notebooks, Desktop, Laptop: EUR 5,00
- Externe Festplatten aller Art sowie Wechselfestplatten: EUR 4,50
- Speicher in Mobiltelefonen mit Musik- oder Videoabspielfunktion: EUR 2,50
- Speicherkarten aller Art: EUR 0,35
- Integrierte Speicher in Media Tablets: EUR 3,75
- Smart Watches: EUR 1,-
- Digitale Bilderrahmen: EUR 2,-
Es handelt sich um Stücktarife unabhängig vom genauen Speichervolumen, die beispielsweise für USB-Sticks oder MP3-Player geltende Abstufung nach Speicherkapazitäten wird für die neuen Medien nicht gelten.
Die akkordierten Tarife werden in einen Gesamtvertrag einfließen, dessen weitere Inhalte noch verhandelt werden müssen. Die Tariffrage hat jedoch naturgemäß die größte Bedeutung für den Abschluss eines solchen.
Die neuen Tarife sollen rückwirkend ab 1. Oktober 2015 und zumindest bis Ende des Jahres 2016 gelten. Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2016 werden die ersten Erfahrungen mit der neuen Vergütung von beiden Seiten evaluiert.